Süße Träume: Erstaunliche Wirkung von Zucker auf unseren Schlaf

Lesedauer: ca. 3 Minuten

 

Nur ein Stückchen Schokolade. Es schmilzt auf deiner Zunge, süßer Geschmack erfüllt deinen Mund. Du kannst die Glückshormone, die sich in deinem Körper verbreiten, richtig spüren. Sie umhüllen dich wie eine wohlige Wärme. Du greifst zu noch einem Stückchen. Und dann zu noch einem. Es ist wie eine Sucht, du kannst nicht aufhören, bis deine Hand ins Leere greift. Es ist wieder passiert. Du hast eine ganze Tafel Schokolade verschwinden lassen. Obwohl du kein Zauberer bist. 

Kommt dir diese Szene bekannt vor? Bekommst du danach ein schlechtes Gewissen? Meidest du jeden Spiegel, weil du dir nicht in die Augen schauen willst? Kontrollierst du unauffällig deinen Allerwertesten oder deinen Bauch in jedem Schaufenster? 

Oder gehörst du zu den Menschen, die essen können, was sie wollen und nie zunehmen? Wenn das so ist, werden wir heute – anstatt dich zu beneiden – dir erzählen, wieso du auf deine geliebte Schokolade im Übermaß doch lieber verzichten solltest. Und Du hast ja keine Ahnung, wie es uns freut. Das Leben muss doch auch manchmal fair sein können! 

 

Süße Träume, kurze Nächte

Dass Zucker ungesund ist und dick macht, ist allgemein bekannt. Schmecken tut er trotzdem gut. In jeder erdenklichen Form. Dennoch sind viele überrascht, wenn sie hören, dass sogar in Brot oder in manchen Aufstrichen Zucker enthalten ist. Nicht alles, was nicht süß schmeckt, ist zuckerfrei. Kein Wunder also, dass wir tagtäglich einfach viel zu viel davon zu uns nehmen, denn auf Süßigkeiten zu verzichten, schützt uns vor dieser raffinierten Droge nicht.

Du nimmst nie zu? Schön für dich. Dennoch ist Zucker auch für dich in großer Menge schädlich. Und was noch erschreckender ist: Nicht nur unsere Figur und unsere Zähne macht zu viel Zucker kaputt. Auch unser Schlaf leidet darunter, wie Anna Weighall von der University of Leeds in einer Studie aus dem Jahr 2016 herausgefunden hat. 

In dieser Studie kam heraus, dass eine besonders kalorienreiche Ernährung die Schlafdauer verkürzt, weil die Verdauung schwer belastet wird, was den Schlaf stört. Doch dann fiel Weighall noch etwas auf: Noch problematischer als kalorienreiche Nahrung ist unser geliebter Zucker! 

Zucker-Schlaf-BlogZucker lässt deinen Blutzuckerspiegel ansteigen, Insulin wird ausgeschüttet und die in den Zellen aufgenommene Glucose wird zu Energie umgewandelt. Du wirst also munter. Außerdem hemmt Insulin das Sättigungshormon Leptin. Wirst du nicht mehr richtig satt, wird das Hormon Ghrelin ausgeschüttet. Dieses ist dafür verantwortlich, dass dein Verlangen nach Nahrung steigt. Ein Teufelskreis beginnt! 

Denn wenn du Hunger bekommst, möchtest du schnell etwas essen. Sogenannte schnelle Energie wird von deinem Körper verlangt und das sind vor allem einfache Kohlenhydrate wie Zucker. Diese lassen deinen Insulinspiegel wieder in die Höhe schießen, Insulin hemmt das Sättigungshormon Leptin und noch mehr Hungerhormon Ghrelin kommt zum Einsatz. Das Ende des Liedes ist: du futterst um die Wette – meistens nur Lebensmittel, die dir schnelle Energie liefern – und das wirkt sich auf deinen Schlaf negativ aus. Weighall fasste es so zusammen: „Ein gestörter Schlaf hält uns wach, und der Körper beginnt, nach all jenen Dinge zu verlangen, die uns wiederum nicht einschlafen lassen.“

Auch eine kleinere Studie von Forschern der Columbia University hat bestätigt: Der Konsum von zu viel Zucker stört die Nachtruhe. Demnach hatten jene Probanden, die über den Tag verteilt mehr süße Lebensmittel konsumierten, während des Schlafs auch häufiger sogenannte „Weckreaktionen“. Dadurch verkürzten sich die Tiefschlafphasen und der Schlaf war somit weniger erholsam.

 

Zuckerfrei bitte!

Schlafmediziner betonen allerdings, dass noch weitere Studien notwendig sind, um einen genauen Zusammenhang zwischen Zucker, Kohlenhydraten sowie fettreicher Kost und Schlafstörungen bestimmen zu können. Schlafen wir schlecht, weil wir uns falsch ernähren? Oder greifen wir zur falschen Nahrung, weil wir müde und unausgeschlafen sind? 

Forscher empfehlen zum Abendessen nach Lebensmitteln mit einem hohen Tryptophan-Gehalt zu greifen. Tryptophan ist eine Aminosäure, die dabei hilft, das Glückshormon Serotonin herzustellen, welches eine zentrale Rolle bei unserem Schlafverhalten einnimmt: Es reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. 

Was solltest du also abends zu dir nehmen? Am besten Bohnen, Linsen, Nüsse, Vollkornprodukte und Geflügel. Und fallst du abends nicht besonders viel Appetit hast, empfehlen wir eine warme Mandelmilch, die viel Tryptophan enthält und somit nachweislich den Schlaf verbessert! 

Haben wir dich nun überzeugt, dass die Tafel Schokolade abends vor dem Fernseher vielleicht doch nicht die beste Idee deines Lebens ist? Nein? Macht nichts. Auch wir – die Schlafexperten – können ab und zu nicht widerstehen. Dafür haben wir noch andere Tipps auf Lager, die deinen Schlaf verbessern können. Durchstöbere dafür einfach unseren Blog

 

Text: HONGi / Bilder: Ylanite Koppens, Sharon McCutcheon 

 

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