Albtraum Schimmel: 5 Tipps gegen Schimmelbefall im Schlafzimmer!

Lesedauer: ca. 5 Minuten

Mit Dachschaden schläft sich‘s schlechter, vor allem bei Regen. Und mit Pilz im Bett (oder anderswo) sowieso. Schimmelpilzbefall von Wohnräumen ist, leider, eine klassische Begleiterscheinung der nasskalten Jahreszeit: Herbstlich feuchte, stürmische, kalte Wetterlagen, die auf Schäden am Mauerwerk, undichte Fenster, veraltete Dämmmaterialien oder andere bauliche Mängel treffen, sind nicht selten die Übeltäter. Oft genug liegt die Wurzel des schimmligen Übels allerdings auch unter mangelhaftem Feuchtigkeitsmanagement und schlechten Angewohnheiten der Bewohner begraben.

Die Schimmelspore nämlich liebt’s feucht-fröhlich. Bei ausreichend Luftfeuchtigkeit „blüht“ sie buchstäblich auf – und das mit Vorliebe in unseren Schlafräumen: Im Durchschnitt treten 40 % aller Wohnungs-Schimmelbefälle in Schlafzimmern auf. Warum das so ist, was du dagegen unternehmen kannst und die 5 besten Tipps, wie du Schimmel im Schlafzimmer dauerhaft vermeidest!

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Schimmel in Schlafräumen: Die Ursachen

Nicht nur feuchtes Wetter, Baumängel oder Materialschäden begünstigen die Schimmelbildung im Schlafzimmer. Vielfach locken „ungünstige“ Gewohnheiten von uns „Schläfern“ die Schimmelspore in unsere Schlafgemächer – wo sie geradezu traumhafte Bedingungen vorfindet:

Hohe Luftfeuchtigkeit

Bedingt durch deren Nutzung, entsteht in Schlafzimmern sehr schnell sehr hohe Luftfeuchtigkeit – denn in Wahrheit sind wir alle „Bettnässer“: Durch Atmung und Schwitzen verlieren wir pro Nacht durchschnittlich 1-2 Liter Wasser. Dieses verdunstet, die Raumluft reichert sich mit Feuchtigkeit an. Kann diese nicht abziehen, setzt sie sich im Raum ab. Kommen Schimmelsporen schließlich mit ausreichend Feuchtigkeit in Kontakt, beginnen sie zu keimen – der Schimmelpilz wächst. 

Kühle Temperaturen

Gefördert wird dieses Wachstum von einer weiteren Schlafgewohnheit, welche von Experten allerdings ausdrücklich empfohlen wird: Niedrige Raumtemperaturen. Zwar profitiert davon die Schlafqualität, aber: Kalte Luft speichert weniger Feuchtigkeit als warme Luft. Die kühle Raumluft in Schlafzimmern kann die Feuchtigkeitsmengen, die während des Schlafens entstehen, oft nicht ausreichend binden. Liegt mehr Feuchtigkeit in der Luft, als diese aufnehmen kann, kondensiert der feine Dunst wiederum an Fenstern, Wänden und Möbeln. Wer morgens Kondenswasser-Tröpfchen auf Fensterscheiben und regelrechte Kondenswasser-Pfützen auf Fensterbrettern vorfindet, hat mit diesem Effekt bereits unfreiwillig Erfahrung gemacht.

5 Tipps gegen Schimmelbildung im Schlafzimmer

Mit diesen Maßnahmen beugst du Schimmelbildung im Schlafzimmer effektiv vor und sorgst für gesundes, hygienisch unbedenkliches Raumklima:

#1 Fenster auf: Effizient lüften

  • Mindestens 2 täglich stoßlüften: Morgens und abends, jeweils 5-10 Minuten, bei weit geöffneten Fenstern, für raschen Luftaustausch und effektiven Abtransport von Feuchtigkeit. Durch richtiges „Durchziehen“ (mittels Öffnens weiterer Fenster, Terrassen- oder Balkontüren), wird der Effekt noch verstärkt. 
  • Gekippte Fenster vermeiden: Diese bewirken lediglich das Abkühlen der Fenster und deren unmittelbarer Umgebung. Ein wirksamer Luftaustausch ist nicht möglich, Feuchtigkeit kann kaum abtransportiert werden. 
  • Wer gerne frischgeduscht zu Bett geht, sollte sich vor dem Einschlafen eng in die Decke wickeln und nochmals kurz lüften: Wasserdampf, der von feuchter Haut und nassen Haaren aufsteigt, kann so besser entweichen.
  • Sinnvoll kann die Anschaffung eines sogenannten Hygrometers sein. Dieses misst die Luftfeuchtigkeit in Räumen: Übersteigt die relative Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer 50% bis maximal 60%, ist es Zeit für eine Stoßlüftung.

#2 Heiße Nächte: Wirksam heizen

  • Heizungswärme steigert die Aufnahmekapazität der Raumluft, denn erwärmte Luft bindet Feuchtigkeit besser als kalte. Durch sanftes, doch kontinuierliches Zuführen von Wärme wird das Zimmer am „Auskühlen“ gehindert und erhöhte, kältebedingte Feuchtigkeitsentwicklung unterbunden.
  • Zur regelmäßigen Kontrolle des Raumklimas kann das gute, alte Thermometer eine große Hilfe sein: In Schlafzimmern sollte die Raumtemperatur nicht unter 16 °C fallen.
  • Doch merke: Auch warme Luft ist irgendwann „gesättigt“ und muss wieder „entfeuchtet“ werden. Punkt #1 gilt daher (leider) auch in der kalten Herbst- und Winterzeit.

#3 Tür zu!

Anstelle richtigen Heizens wird oft versucht, die Schlafräumlichkeiten mit „Abwärme“ aus angrenzenden Zimmern zu „beheizen“, mittels offener Tür. Ein fataler Fehler: Strömt warme Luft aus Nebenräumen in den Schlafraum und kollidiert dort mit deutlich kühlerer Raumluft, kondensiert die Luftfeuchtigkeit noch schneller an Oberflächen. Die Schlafzimmertür solltest du daher konsequent geschlossen halten – und stattdessen doch lieber mal die Heizung aufdrehen, siehe Punkt #2.

#4 Gut im Bett: Passende Materialien und Pflege

Leider kein bloßer Albtraum, sondern Realität: Durch Stauungen von Feuchtigkeit kann Schimmel tatsächlich auch direkt in deinem Bett, z.B. auf oder in deiner Matratze, entstehen.

  • Greife bei Nachtwäsche und Bettwäsche daher zu atmungsaktiven, temperaturausgleichenden Materialien: Diese verhindern übermäßiges Schwitzen und beugen der Bildung von Stockflecken vor.
  • Robuste, waschbare Matratzenbezüge (wie z.B. unsere HONGi Außenbezüge) hindern Feuchtigkeit am unmittelbaren Eindringen in die Matratze. Zudem können sie einfach und regelmäßig gereinigt werden.
  • Betten sollten morgens immer erst gründlich „ausdampfen“: So kann Feuchtigkeit, die über Nacht „reingeschwitzt“ und „reingeatmet“ wurde, entweichen. Schlage deine Decke sofort nach dem Aufstehen bis übers Fußende des Bettes zurück und öffne das Fenster. (Augen auf Punkt #1, bitte.)

#5 Richtig eingerichtet: Möbel strategisch platzieren

Schimmel entsteht meist zuerst an Außenwänden: Diese kühlen schneller ab, die Feuchtigkeit aus der Raumluft setzt sich an den kalten Oberflächen ab. Um sicherzustellen, dass diese Feuchtigkeit immer wieder gründlich „auftrocknen“ kann, gilt:

  • Kleiderschränke und andere große Möbel nie an Außenwänden platzieren! Lassen bauliche Gründe es nicht anders zu: Möbel nicht direkt an der Außenwand anbringen, sondern 10-15 cm Abstand lassen, sodass die Luft dahinter zirkulieren kann. Auch größere Bilder und Spiegel nie an Außenwänden montieren.
  • Die Heizkörper in Schlafräumen sollten stets frei zugänglich sein und ungehindert in den Raum „abstrahlen“ können: Deshalb nie vollständig mit Gardinen, Kommoden, Kleiderständern oder Möbelstücken verdecken.
  • Pflanzen im Schlafzimmer sind gesund, doch die Dosis macht das (Schimmel-) „Gift“: Pflanzen geben Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Je mehr Pflanzen im Raum, desto feuchter die Luft – und desto höher das Schimmelrisiko.
  • Wäschetrockner niemals im Schlafzimmer aufstellen: Die kühle Luft kann die großen Feuchtigkeitsmengen, welche von nasser Wäsche aufsteigen, nicht ausreichend binden. 

SOS: Schimmelbefall erkennen und behandeln

Was tun, wenn es, möglicherweise, schon zu spät ist? Klassische erste Anzeichen eines (drohenden) Schimmelbefalls sind:

  • spürbar feuchte, klamme Raumluft
  • muffiger, fauliger, „erdiger“ Geruch
  • oftmaliges Niesen im Schlafzimmer

Sobald du diese Warnzeichen wahrnimmst, ist es höchste Zeit, zu handeln. Speziell an folgenden Stellen solltest du jetzt nach den charakteristisch schwarzen Schimmelflecken Ausschau halten:

  • in Hohlräumen und Zimmerecken
  • hinter Möbeln, Bildern, Spiegeln, Wand- und Deckenverkleidungen
  • unter Bodenbelägen, Fußböden

Kleinere Flecken, die nur Oberflächen befallen haben, können meist selbst mithilfe eines Schimmelentferners gereinigt werden. Achte beim Einkauf jedoch auf aggressive chemische Inhaltsstoffe: Diese belasten die Raumluft in deinem Schlafzimmer genauso stark, wie Schimmelsporen – und sind folglich genauso gesundheitsgefährdend!

Kehrt der Schimmel an den behandelten Stellen zurück oder bildet er sich an anderer Stelle neu, muss zur weiteren Abklärung ein Experte herangezogen werden.

Gesund und munter? Gefahrenquelle Schimmelpilz

Schimmelbefall im Schlafzimmer ist unschön, unhygienisch und, vor allem, ungesund. Sporen und Stoffwechselprodukte des Schimmelpilzes stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar: Schimmelsporen und giftige Ausdünstungen werden kontinuierlich an die Raumluft abgegeben, über Haut und Atemwege gelangen sie in unsere Körper – Nacht für Nacht, über mehrere Stunden hinweg. Je länger diese intensive Belastung andauert und je höher die Sporenkonzentration, desto größer ist das Risiko, gesundheitliche Schäden davonzutragen. Klassische Symptome sind unter anderem:

  • gereizte Schleimhäute, Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma)
  • brennende Augen, Ausschläge, Hauterkrankungen (z.B. Neurodermitis)
  • Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen
  • Kopfschmerz, Migräne
  • Übelkeit, Bauchschmerzen

Ein hohes Risiko stellt Schimmelsporenbelastung für Babys, Kleinkinder, immungeschwächte Personen und Menschen mit Vorerkrankungen dar.

Sauberes Schlafzimmer: Weiterführende Infos

Auf unserem Blog findest du viele weitere Tipps rund um Sauberkeit und Hygiene im Schlafzimmer:

Die besten Tipps, wie du gesund und munter durch den Herbst wirbelst, haben wir hier für dich gesammelt:

 

Text: HONGi / Bild: Alexandra Gorn  und nine koepfer via Unsplash

Bist du bereit für dein neues Schlaferlebnis?

4 Kommentare

  1. Sehr schöner Bericht. Leider ist Schimmel im Schlafzimmer aus gesundheitlicher Sicht besonders kritisch. Denn hier hält man sich lange auf und sollte sich eigentlich von seinem Tagesgeschäft regenerieren. Das funktioniert nicht, wenn die Luft mit Schimmelsporen kontaminiert ist. Deshalb stets die hier gemachten Tipps befolgen.

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    • Vielen Dank für dein freundliches und positives Feedback, lieber Steffen! 🙂 Liebe Grüße, dein HONGi Team

      Antworten
  2. Es stimmt: Wohnverhalten und die Lebensgewohnheiten der Hausbewohner haben großen Einfluss darauf, ob der Schimmel eine Grundlage findet – oder eben nicht.
    Viele Betroffene stellen den gesundheitsgefährlichen Schimmelpilz erst dann fest, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen und eine chronische Erkrankung nicht mehr aufzuhalten ist.

    Und leider: Durch die zur Zeit explodierenden Energiekosten wird die die Schimmelproblematik in Wohnhäusern wohl eher zu- als abnehmen.

    Dankenswert, dass dieses Thema hier in aller Ausführlichkeit aufgegriffen wird, um so gesundheitliche Schäden von den Hausbewohnern abzuwenden.

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    • Liebe Maler Boller, herzlichen Dank für deinen Kommentar! 🙂 Wir freuen uns, dass unser Artikel zu diesem Thema dir gefallen hat. Liebe Grüße, dein HONGi Team 🙂

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