Die Königsdisziplin der Eltern: Entspanntes Zubettgehen für jedes Kindesalter

Lesedauer: ca. 8 Minuten

Ein Kind ins Bett bringen – bei dieser Vorstellung bekommen viele Eltern kalte Schweißausbrüche. “Du bist heute dran!”, ruft mal eine Mama, mal ein Papa abends erleichtert durch die Gegend und zittert schon vor dem nächsten Tag. Warum ist das Zubettgehen in vielen Familien zum Kampf geworden und wie können wir es entspannter und ruhiger angehen?

Bei aller Liebe – gerade abends denken viele Eltern daran, wie einfach ihr Leben war, bevor sie Kinder bekommen haben. Denn die abendlichen Auseinandersetzungen und die zunehmende Verzweiflung hinter manchen Schlafzimmertüren bringen viele Mamas und Papas ans Ende ihrer Kräfte.

Das muss aber nicht sein. Die stressigen Abende werden einfacher, wenn wir lernen unsere Kinder zu verstehen und ihr Verhalten zu entschlüsseln. Sie sind nämlich keine kleinen Tyrannen, die null Erziehung genießen. Sie wollen uns mit ihrem Verhalten einfach nur signalisieren, dass ihnen etwas Angst macht oder sie in Unruhe versetzt.

 

Kinder, die alles tun, um dem Bett zu entkommen 

Zähne putzen? Fehlanzeige. Da werden Lippen so fest zusammengepresst, dass man eine Brechzange bräuchte, um reinzukommen. Große Diskussion folgt…

Pyjama anziehen? Ja, gerne! Aber zuerst wird geturnt, gehüpft, getanzt, geschrien… Der Pyjama fliegt durch die Gegend, wird versteckt oder es dauert eeeeewig lange, bis wenigstens ein Beinchen endlich in der Hose landet…

Ruhig liegen bleiben und Augen zumachen? Ähm – nein danke. Lieber so viel zappeln, bis man vor lauter Erschöpfung umkippt. Dabei sind es oft gerade die Eltern, die vor Müdigkeit wegdüsen – noch lange vor ihren Kindern.

Doch vorweg wird noch eine Geschichte verlangt. Und noch eine. Und noch ein Lied. Oder zwei, drei, viele… Es wird so verhandelt, dass manche Politiker von unseren Kindern lernen könnten: knallhart, eiskalt, intensiv und vor allem endlos.

Denn Kinder haben alle Zeit der Welt, wenn sie ins Bett gehen müssen. Eltern dafür zählen jede Sekunde, bis der Nachwuchs endlich schläft und später zählen sie ihre neuen grauen Haare, welche sie nach dem “ins-Bett-bringen-Marathon” bekommen haben. Dabei sind die Gründe für das große Theater der Sprösslinge so logisch und so einfach – und die Lösung so nah…

 

Schlaf Kinder

 

 

Angst aus der Vergangenheit

Was ist die größte Angst, die alle Kinder in sich tragen? Genau! Dass Mama und Papa plötzlich weg sind und sie – die Kinder – alleine bleiben. Denn früher hängte ihr Leben davon ab, ob sie nah genug an (überwiegend) ihren Mamas waren – vor allem nachts. 

Vor vielen vielen Jahren reichten nur wenige Minuten alleine – und schon war das Steinzeitbaby unterkühlt oder wurde von einem wilden Tier verschleppt. Deshalb haben Steinzeitbabys eines gelernt – laut zu schreien. Und zwar jedes Mal, wenn sie bemerkt haben, dass sie alleine sind. Hätten sie es nicht gelernt, wäre die Menschheit vielleicht schon ausgestorben, wer weiß… 

Doch auch wenn Babys und Kinder heutzutage sicher geschützt in ihren gemütlichen Bettchen schlafen – weit von wilden Tieren und im warmen Kinderzimmer behütet – so haben sie ihre Instinkte nicht verloren. Irgendwo tief drinnen lauert immer dieses Gefühl: ist die Mama oder der Papa weg, könnte es für mich gefährlich werden. Dabei wird das altbekannte “aus den Augen – aus dem Sinn” aktiv gelebt. Jede Mama kennt die Phase, wenn sie nicht einmal kurz das Zimmer verlassen kann, ohne dass ihr Baby gleich wie am Spieß schreit. Ähnliche Verlustängste tauchen auch nachts auf: machen unsere Kinder ihre Äuglein zu, sind wir, ihre Eltern, erstmal weg. Wachen sie nachts auf und sind womöglich auch noch allein in ihrem Bettchen, schlagen ihre Instinkte Alarm: “Achtung! Lebensgefahr! Schnell Mama oder Papa rufen!”

Aus diesem Grund wollen Kinder abends nicht schlafen gehen. Sie wollen keine Trennung. Sie wollen ihre Eltern ganz nah haben. Ja, auch mit drei, vier, oder fünf Jahren. Manche sogar später… (Klar, einige Kinder lernen schon im Babyalter alleine zu schlafen. Allerdings spielen hier viele verschiedenen Faktoren eine Rolle – das Thema würde hier aber den Rahmen sprengen.) Wenn sich Kinder also gegen die abendliche Trennung mit allen Mitteln wehren, hilft nur eines: das Zubettgehen spielerisch zu gestalten und die Trennung zu überbrücken

 

Machtkämpfe statt Zähne putzen

Abendliche Hygiene im Zeitlupentempo – das bringt auch die geduldigsten Eltern regelmäßig aus der Fassung. Der Weg ins Badezimmer dauert circa zwei Wochen – durchschnittlich drei Tage pro Schritt. Ja, wir übertreiben ein wenig, aber genau so fühlt es sich an. Möchtest du die abendlichen Machtkämpfe vermeiden, brauchst du zwei Sachen:

  • viel Zeit und
  • Kreativität

 

Viel Zeit

Viel Zeit bedeutet nicht unbedingt “eine halbe Stunde früher als sonst”. Klar wäre es toll – denn wer schon spät dran ist, der verfällt in Stress und neigt dazu Druck zu machen. Und so kommt man erst recht nicht weiter. Mit viel Zeit meinen wir diesmal aber eher eine alte japanische Weisheit, die sagt “Wenn du es eilig hast, gehe langsam. Wenn du es noch eiliger hast, mach einen Umweg.” Heißt so viel wie: bleib konzentriert bei einer Sache, vergiss Multitasking und setzte einen Schritt nach dem anderen. Fokus liegt auf dem, was gerade ansteht. Führst du die abendliche Routine mit viel Ruhe und ohne Hektik durch, wird sie ziemlich sicher schneller erledigt sein als unter Stressbedingungen. Schaffst du es allerdings nicht die Uhrzeit auszublenden, fange mit dem Zubettgehen doch lieber rechtzeitig an – gerne auch eine halbe Stunde früher als sonst… 

 

Kreativität

Damit abends alles friedlich und zügig abläuft, benötigst du noch eine Geheimwaffe, nämlich die namens Kreativität. Denn was lieben Kinder am meisten? Das Spielen! Egal in welcher Situation. Versetze dein Kind in eine magische Welt der unbegrenzten Möglichkeiten. Statt Zähne zu putzen sucht die Polizei mit ihrem Zahnbürsten-Detektor nach Zahnräubern und wischt diese einfach weg. Oder ein Zahnbürsten-Auto macht ein Rennen auf einer Zahnstraße – links Kurve, rechts Kurve, oben, unten und fertig. Auch kreative Lieder können das Zähneputzen und Zubettgehen zu einer schnellen Angelegenheit machen. Hier zählt: einfach die Vorlieben und das Alter des Kindes beachten – schon wird die Abendroutine zu einem zauberhaften Spiel. 

Wer ist als erster im Badezimmer? Wer kann schneller den Pyjama anziehen? Wer schafft es als erster ins Bett? Bei Wettbewerb-Junkies haben es Eltern relativ einfach, schneller voran zu kommen. Aber Achtung! Was heute funktioniert, kann morgen schon langweilig sein. Deshalb ist deine Kreativität laufend gefragt: Pyjama verstecken und suchen, Schmutzwäsche-Basketball spielen, eine letzte Turneinheit im Bett als Motivation, wenn alles schnell erledigt ist… Oder sogar ein Buch mehr? Das alles macht aus unseren Kindern kooperative Wesen, die auf Machtkämpfe gerne verzichten. 

Findest du es anstrengend, abends noch Spielchen zu spielen, damit dein Kind ins Bett geht? Ja, manchmal ist es auch kräftezehrend. Aber Konflikte, schlechte Atmosphäre und eine womöglich gestörte Beziehung zum eigenen Kind raubt dir bestimmt noch mehr Energie. Und so ein spielerischer Abend kann durchaus auch Erwachsenen Spaß machen. Es ist manchmal echt schön, wieder ein Kind zu sein und sich fallen zu lassen. 

 

Schlafen Kinder

 

Bonus-Tipp bei Alarmstufe Rot 

Was wenn heute einfach nichts funktioniert? Das A und O ist und bleibt die alte gute Gelassenheit. Wenn es mal nicht so läuft, wie es sollte, atme tief durch, nimm es mit Humor, gönne dir 10 Minuten Auszeit und lass dein Kind einfach Blödsinn machen. Die Welt wird dadurch nicht untergehen. 

 

Ohne Trennung keine Angst

Bloß nicht alleine sein – so sind unsere Kinder programmiert. Du freust dich aber schon so sehr auf einen ruhigen Abend. Du willst endlich ein wenig Zeit nur für dich. Dein Kind hat allerdings andere Pläne: es kommt noch gefühlte hundert Male aus seinem Zimmer: “Mama Durst. Mama Lulu. Mama Nase putzen. Mama da ist ein Monster unter meinem Bett.” Was tun?

 

Ängste ernst nehmen 

Wenn dein Kind Angst in einem dunklen Zimmer hat, hilft ihm ein Nachtlicht. Wenn ein Monster unter seinem Bett liegt, gibt es bereits Sprays dagegen. Ernsthaft! Du kannst auch selbst einen Anti-Monster-Spray basteln. Einfach eine Sprühdose mit Thermalwasser kaufen und beliebig bekleben. Abends im Zimmer versprühen und gute Nacht. Auch Traumfänger sind eine tolle Sache, wenn Kinder Angst vor schlechten Träumen haben. Wichtig ist – kindliche Ängste immer ernst zu nehmen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Damit wird der lang ersehnte, freie Abend schneller zur Realität.

Rauben dir und deinem Kind die Ängste nicht nur den freien Abend, sondern auch den Schlaf? Die Geheimzutat für ruhige Nächte, die noch immer von vielen Familien (oft aus Scham) verschwiegen wird, obwohl sie helfen kann, heißt Familienbett. Ja, es ist nicht für alle etwas. Aber es ist eine Überlegung wert, denn dadurch können die Qualität und die Dauer deines Schlafes erheblich gesteigert werden. Wenn du dir dabei 4 Personen zusammengequetscht in einem Bett vorstellst, haben wir eine gute Nachricht für dich. Es gibt bereits viele Hersteller, die die Notwendigkeit eines Familienbettes erkannt haben und sehr breite Betten (zB 2,70m) in ihrem Sortiment anbieten. Dazu brauchst du nur noch die herrlich individuellen Faultiermatratzen von HONGi: In verschiedenen Größen nebeneinander gelegt und genau an eure Bedürfnisse angepasst – schon ist das Familiennest perfekt! Denn der Trend ist eindeutig – zurück zum Ursprung: früher haben wir auch schon alle auf einem Haufen geschlafen. 

 

Trennung überbrücken 

Der wichtigste Baustein eines entspannten Zubettgehens heißt Trennung überbrücken. Was kann man sich darunter vorstellen? Es ist sehr einfach: Mach deinem Kind klar, dass es auch nachts nicht alleine ist. Du bist da, du denkst an dein Kind und du freust dich auf morgen. Anstatt zu sagen “schlaf jetzt, es ist schon spät”, kannst du bei deinem Kind die Vorfreude auf den nächsten Tag erwecken. “Schlaf jetzt, damit schnell der morgige Tag kommt, denn morgen besuchen wir den tollen Spielplatz, den du so liebst.” Oder “ich habe morgen eine kleine Überraschung für dich, schlaf jetzt also, damit die Nacht schneller vergeht.” Vorfreude schaffen, die Aufregung trotzdem möglichst flach halten, damit das Kind nicht durch zu viel Spannung wach bleibt. Natürlich muss jetzt nicht jeder Tag voller spannender Überraschungen sein. Es reicht schon ein einfaches “morgen basteln wir zusammen” oder “morgen spielen wir dein Lieblingsspiel”: Der Fokus liegt mehr auf dem nächsten Tag und somit ist die Nacht aus dem Blickwinkel verschwunden.

Eine weitere Möglichkeit eine Trennung zu überbrücken ist deinem Kind das Gefühl zu vermitteln, dass du auch nachts anwesend bist. Wenn es alleine in seinem Zimmer schläft, kannst du ihm abends erzählen, dass du vor deinem Zubettgehen noch einmal vorbei kommst und ihm einen Gute-Nacht-Kuss gibst. Als Beweis dafür, kannst du deinem Kind etwas unter sein Kissen legen: ein kleines Herzchen aus Papier, oder ein Kuscheltier. Es ist nur wichtig, dass du es nicht vergisst, denn das würde das Vertrauen deines Kindes verletzen. Ihr könnt euch auch ein Herzchen auf eure Hände malen und sagen, dass ihr dadurch miteinander verbunden seid (das ist auch ein heißer Tipp, wenn dein Kind ein Problem mit der Trennung während des Aufenthaltes in einem Kindergarten hat). 

Um eine Trennung zu überbrücken gibt es viele Möglichkeiten, jeder entwickelt hier seine  eigene Methode. Wichtig ist den Fokus auf das Wiedersehen zu legen. Damit rückt die Trennung in den Hintergrund.

 

Liebevolle Abendroutine

Wenn dein Kind noch nicht bereit ist alleine einzuschlafen, ist es wichtig, die Einschlafbegleitung genau zu kommunizieren: zum Beispiel drei kurze Geschichten und ein Lied. Gib deinem Kind die Möglichkeit zu verhandeln, aber halte dich an eure Abmachung. Möglicherweise wird dein Kind dadurch anfangs frustriert sein. Das darf es auch! Es ist nun mal sehr schön dir zuzuhören, zu kuscheln und gemeinsam zu singen. Begleite also die Tränen deines Kindes und bestrafe es nicht dafür. Lass es nicht alleine, sag ihm, dass du seinen Frust verstehst, aber jetzt trotzdem nicht weiter gelesen/gesungen/erzählt wird. Wenn es sich beruhigt hat, wird es zwei Sachen lernen: seine Gefühle sind dir wichtig und es gibt keine schlechten Gefühle. Auch Frust und Ärger gehören im Leben dazu. Werden sie begleitet, lernt das Kind damit besser umzugehen und diese bald auch besser zu kontrollieren (Stichwort Hirnreife).

 

Mama Kind Bett Schlaf

 

Außerdem wird dein Kind lernen, dass es am Abend eine Abmachung gibt und danach wird geschlafen. Dein Durchhaltevermögen wird belohnt – schon bald wird eure Abmachung zur Routine und diese wird nicht mehr in Frage gestellt. Da kommt der Punkt, wo du abhängig vom Alter und der allgemeinen Stimmung auch Ausnahmen machen kannst. Aber nur dann, wenn dein Kind damit gut umgehen kann und euch diese Ausnahmen nicht regelmäßig in Frust und Stress versetzen. Wahrscheinlich wirst du es am besten abschätzen können, ob dein Kind schon so weit ist, oder ob eure Abmachung immer eingehalten werden muss.

Neben dem vorlesen, singen und kuscheln gibt es noch eine wertvolle Einschlafbegleitung, die zu eurer Abendroutine werden könnte: In der Dunkelheit, ohne jegliche Ablenkung, ist es besonders schön gemeinsam den Tag Revue passieren zu lassen. Abwechselnd könnt ihr erzählen, was ihr erlebt habt – egal ob zusammen oder getrennt. So wirst du die Sichtweise deines Kindes besser kennenlernen und merken, wie es die Welt wahrnimmt und was ihm wichtig ist. Außerdem können etwaige Konflikte in Ruhe besprochen werden und schöne Momente noch einmal zelebriert werden. Ein perfekter Tagesabschluss für jede Familie.

Siehst du die abendlichen Machtkämpfe bereits davonziehen? Wir hoffen, schon! Für noch mehr entspannte Nächte haben wir einen allerletzten Tipp und gleichzeitig ein kleines Geschenk für dich: Aktuell läuft eine einzigartige Aktion zum Muttertag bei HONGi. Wir schenken dir und deiner Familie 100 Euro Rabatt auf deine nächste Matratzenbestellung. (Vielleicht ist das Motivation für ein neues Familienbett?) Einfach bei der Bestellung den Code MAMAFAULTIER eingeben – du musst aber schnell sein, denn die Aktion gilt nur noch bis morgen, 10.Mai 2021

Ansonsten wünschen wir dir und deiner Familie einen wunderschönen und entspannten Muttertag. Lasst es euch gut gehen und genießt eure gemeinsame Zeit! 

 

Text: HONGi / Bilder: Allen Taylor, Gift Habeshaw und HONGi

Bist du bereit für dein neues Schlaferlebnis?

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Mehr Lesen

Zahlungsarten

    

Verschickt mit

 & 

Folge Uns

       

Geprüft von

Copyright © 2020 HONGi die Faultiermatratze

Pin It on Pinterest

Share This