Was ist Atmungsaktivität?

Sowohl der Begriff Atmungsaktivität bzw. atmungsaktiv als auch „Feuchtigkeits-Management“ werden oft falsch gebraucht. Oft wird der Begriff „atmungsaktiv“ auch bei Matratzen und ähnlichen Bettwaren gebraucht, obwohl diese logischerweise nicht wasserdicht sind. Die Bezeichnung „Wasserdampfdurchlässigkeit“ wäre eigentlich stattdessen deutlich zutreffender.

Hintergrund des Ganzen: Ein Mensch verwendet circa ein Fünftel der genutzten Bewegungsenergie für Muskelaktivitäten, der Rest wird fast vollständig in Wärme umgewandelt – Wärme, die ausgeglichen werden muss. Dieser Ausgleich ist zumeist das Schwitzen, denn außer den doch recht bescheidenen 10% der Wärme, welche über die Atmung abgegeben werden, muss über die Schweißdrüsen der Haut der Großteil der überschüssigen Körperwärme an die Umgebung abgegeben werden.

Bei der Wärmeabgabe bzw. -Übertragung ist meist Stoff in Form von Kleidung oder auch z.B. Decken und anderer Textilien im Weg. Hier kommen dann spezielle atmungsaktive Stoffe ins Spiel: Bei wasserdichten Materialien, die trotzdem Wasserdampf oder in unserem Fall Schweiß durchlassen sollen, wird der Begriff „Atmungsaktivität“ benutzt. Ein wasserdichter Außenbezug einer Matratze sollte also zugleich immer eine ausreichende Luftzirkulation zulassen, ansonsten riskiert man die Bildung von sogenannten Stockflecken.

Hingegen spricht man von „Feuchtigkeits-Management“ (auch „Feuchte-Management“ genannt), wenn das Material handelt, das nicht wasserdicht ist und Feuchtigkeit vom Körper weg transportieren soll. Hierbei spricht man auch von „Feuchtigkeits-Transport“, welches man vor allem bei Funktionsbekleidung für Sport oder auch im Bereich Bettwaren findet.

Welche Stoffe sind atmungsaktiv?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Atmungsaktivität:

1. Offenporigkeit von Membranen in (Kalt-)Schäumen

Durch sogenannte mikro-poröse oder offenporige Membranen, wodurch kleinere Wasserdampfmoleküle entweichen können, größeren Wassermoleküle jedoch nicht durchschreiten können.

2. Geschlossenzellige Membranen

Geschlossenzellige Membranen gelten als deutlich robuster und sind meist aus Polyester. Diese kommen bei Matratzen allerdings selten zum Einsatz, eher bei witterungs-resistenter Außenkleidung wie z.B. Wind- und Regenjacken.

Nicht-wasserdichte Stoffen haben hingegen meist das Problem, dass die Wasseraufnahmefähigkeit der Fasern recht eingeschränkt ist, denn durchlässig für Wasserdampf sind diese Stoffe alle. Baumwolle saugt jedoch z.B. Wasser schnell auf, nimmt damit dann aber auch bis zu zwei Drittel seines Eigengewichts an Feuchtigkeit auf und trocknet dadurch nur sehr langsam.

Bei Polyester hingegen liegt dieser Wert bspw. bei circa 0,5%, bei Polypropylen sogar bei 0%, daher gelten diese beiden Stoffe als besonders atmungsaktiv.

Beim Wicking (vom engl. „wick“ / „Docht“) ist es entscheidend, dass die Feuchtigkeit möglichst schnell auf eine möglichst große Fläche verteilt wird, so dass sie schnell verdampfen kann. Dies wird vor allem auf mechanischem Wege erreicht, also bspw. mit mehrlagigen Materialien, bei denen die unterschiedlichen Schichten verschiedene Eigenschaften aufweisen. So wird in diesen Fällen jeweils eine schnelle Verteilung bzw. Weitergabe der Feuchtigkeit an die nächste Schicht erreicht.

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