Nachtwäsche
Auch: Nachtkleidung
Der Begriff „Nachtwäsche“ ist ein Überbegriff für sämtliche Kleidungsstücke, welche zu Schlafzwecken (gewöhnlich nachts) getragen werden.
Beispiele für heute gängige Nachtwäsche:
Die Geschichte der Nachtwäsche
Ursprünglich handelte es sich bei Nachtwäsche um reine Funktionskleidung: Sie sollte ihren Trägern Schutz bieten und in Winter und Sommer für angenehmen Temperaturausgleich sorgen.
Man nimmt an, dass die textile Bedeckung Schlafender ihre Anfänge in der Neuzeit nahm. Bis ins 16. Jahrhundert etwa war es in unseren Kulturbreiten gang und gäbe, nackt zu schlafen.
In der Renaissance (ca. 1300-1600) finden sich erste Hinweise auf Schlafhauben. Die Gründe für das Tragen der nächtlichen Kopfbedeckung waren rein praktischer Natur: Zum einen wärmte sie bei Kälte, zum anderen bot sie Schutz vor Läusebefall. Getragen wurden die Hauben sowohl von Frauen, als auch Männern: Weibliche Modelle waren rundlich geformt und in Falten gelegt, Männerhauben hatten einen langen, runden Zipfel, welcher nach vorne eingeschlagen wurde. Der restliche Körper war damals noch unbedeckt oder maximal in die „normale“ Tageskleidung gehüllt.
Um 1500 wurde es in Italiens Oberschicht zur Mode, zum Schlafen ein spezielles Hemd zu tragen: Das Nachthemd. Dabei handelte es sich um sehr einfache, knielange Wäschestücke aus Leinen, lediglich ausgestattet mit Halsschlitz und Knopfleiste. In den darauffolgenden Jahrhunderten setzte sich, ausgehend von Italien, das Tragen dieser Nachtwäsche schließlich in ganz Europa durch.
Im 17. Jahrhundert begannen Herren, unter dem Nachthemd eine längere Unterhose zu tragen: Der Vorläufer des Schlafanzugs war erfunden.
Nachtwäsche für Damen entwickelte sich erst im 18. Jahrhundert mit der Erfindung der „Bettjacke“ weiter. Zu Beginn waren auch diese sehr schlicht, mit der Zeit allerdings wurden sie immer aufwendiger gestaltet: Die vernähten Stoffe wurden feiner, üppige, dekorative Elemente wie Seide, Spitze und Stickereien kamen zum Einsatz. Die Wäsche sollte den gesellschaftlichen Status ihrer wohlhabenden Trägerinnen bis ins Schlafgemach aufrecht halten. Optisch stellte dies freilich eine Aufwertung der bisher schmucklosen, rein funktionellen Damennachthemden dar, der Schlafqualität waren die raffinierten, üppig verzierten Bettjacken allerdings wenig dienlich.
Eine wichtige Neuerung für die gesamte Bekleidungsbranche, so auch für Nachtwäsche, war die Erfindung der Nähmaschine: Diese ermöglichte die schnellere und einfachere Anfertigung von Wäsche. In weiterer Folge wurde auch das Angebot an, mehr oder weniger raffiniert gestalteter, Nachtkleidung größer.
Im späten 19. Jahrhundert brachten britische Reisende aus Indien und Persien eine bis heute besonders beliebte Form der Nachtwäsche mit nach Hause: Den Pyjama. Erst nach dem ersten Weltkrieg sollte dieser auch von Frauen genutzt werden.
Die nächste große Veränderung für „weibliche Schläfer“ fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt: Das nach wie vor sehr schlichte Damennachthemd entwickelte sich von einem funktionellen zunehmend zu einem schmückenden, erotischen Kleidungsstück. Später sollten aus dieser Entwicklung weitere Formen wie beispielsweise das berühmte „Babydoll“ oder das zarte Negligé hervorgehen.
Heute ist „Nachtwäsche“ in erster Linie eine Frage des Geschmacks: Von gemütlichen, übergroßen T-Shirts bis zum verführerischen, opulenten Nachtkleid ist im Handel alles erhältlich.
Welche Vorteile bietet das Tragen von Nachtwäsche?
Das Tragen von Nachtwäsche ist einzig eine Frage des Wohlbefindens.
Für viele Menschen bildet das Hineinschlüpfen in den kuscheligen Lieblingspyjama einen fixen Teil ihrer abendlichen Rituale: So gesehen kann Nachtwäsche sehr wohl einen Beitrag zu mehr Entspannung und tiefem, erholsamem Schlaf leisten.
Auch das Schlafen ohne Kleidung nimmt nachweislich positive Wirkung auf den individuellen Schlafrhythmus, allerdings sollte in diesem Fall die Bettwäsche öfter gewaschen werden.
Entscheidet man sich für das Tragen von Pyjama & Co., sollte bei der Auswahl Folgendes beachtet werden:
- Nachtwäsche sollte unbedingt atmungsaktiv sein und keine scharfen, drückenden Nähte aufweisen.
- Besonders empfehlenswert sind Kleidungsstücke aus natürlichen Materialien, wie z.B. Baumwolle oder Leinen: Diese sind sanft zur Haut, kühlen bei Hitze und wärmen bei Kälte.
- Auf eher großzügige Schnittführung achten: Aus hygienischen Gründen sollte in der Nacht auf das durchgehende Tragen zu enganliegender (Unter-) Wäsche verzichtet werden.
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