Was heißt es, eine Mama zu sein?

Wenn du drei Minuten ungestörte Dusche als Wellness bezeichnest, wenn du deine Klotür nie zusperrst und wenn du #fashionblogger unter Bilder schreibst, auf denen deine Kleidung ohne Flecken ist, dann bist du wahrscheinlich eine Mutter. Wenn du aber eine Schokolade der Länge nach auf einmal in deinen Mund stecken kannst und dabei redest ohne zu sabbern, dann bist du ganz sicher eine Mutter!

Mutter zu sein ist eine spannende Geschichte. Man gibt unfreiwillig eigene Freiheit auf, denn auch wenn es Mamas gibt, die scheinbar frei durch die Gegend schweben und alles tun, was sie wollen (weil Oma, Babysitterin, Tante…), sind sie im Kopf und im Herzen nie frei. Denn die Kinder sind immer irgendwie dabei. Eine Mutter hat immer im Kopf, dass es da diesen einen Menschen gibt, der etwas braucht. Immer und sofort.

 

Mama, mama, mamaaaaa

Wenn eine Mutter zählen würde, wie oft sie am Tag das Wort “Mama” hört, dann wäre sie die erste Person, die bis unendlich gezählt hat. Kein Wunder aber, denn Mütter haben Superkräfte. Sie sind multitaskingfähig und zwar auf einem Profilevel, das kaum ein normaler Mensch erreichen kann. Mütter haben Reaktionen, um die sie jeder Baseballspieler beneidet. Und sie sind so redegewandt, dass manche Politiker bei ihnen lernen könnten, wie man auf jede Frage eine sinnvolle Antwort gibt.

Doch die größte Stärke der Mütter ist ihre Geduld. Diese endlose Geduld, wenn die Wohnung von einem Kind so verwüstet wurde, wie ein Hotelzimmer von einem betrunkenen Rockstar und die Mutter trotzdem gleichgültig daneben steht und mit einer ruhigen Stimme sagt: “Komm Schätzchen, wir räumen zusammen auf!”. Und wer glaubt, ruhig zu bleiben und geduldig zu sein, sei nicht schwer, der sollte einem Kind beim anziehen zuschauen. In der Früh, wenn man weiß, dass der Bus in zehn Minuten kommt. Ja, eine Mutter könnte Meditation und Selbstbeherrschung in einem buddhistischen Kloster lehren.

 

Sätze, die jede Mutter braucht

Wenn wir schon beim Thema “Geduld” sind, dürfen wir nicht vergessen, dass es Sätze gibt, die eine Mutter garantiert täglich hört und gerne auch mal bespricht. Ganz ruhig. Ohne auszurasten (meistens). Unter den Top 3 Sätzen, die jede Mama an ihre Lebensaufgabe erinnern, sind:

Auf Platz 3: “Mama, Hunger!” (Oder Durst, zu warm, zu kalt, Lust auf Süßes oder andere Grundbedürfnisse, die Kinder bis sie zwischen 19 und 29 sind, nicht selber erfüllen können.)

Auf Platz 2: “Das schmeckt mir nicht!” (Nach drei Stunden Kochmarathon in der Küche. Dafür werden Tiefkühlprodukte vergöttert und sofort verspeist!)

Und auf Platz 1: “Mama, wo habe ich…?” (Weil eine Mutter besser ist als ein Spürhund und Kinder grundsätzlich nichts sehen, auch wenn der gesuchte Gegenstand direkt vor der Nase liegt.)

 

Immer und sofort

Wenn eine Mutter ein langgezogenes “Mamaaaa” hört, weiß sie sofort: Das ist ein Notfall! Alle aus dem Weg! Hier geht es ums Leben! Zu den häufigsten Notfällen in der Kinderwelt gehören:

– verlorene oder kaputte Spielzeuge,

Grundbedürfnisse, die SOFORT erfüllt werden müssen oder

– etwas, was das Kind in die Hand nehmen will aber nicht erreicht, weil es ganze fünf Zentimeter zu weit liegt.

Bei diesen Notfällen und 15288511 weiteren Ausnahmen muss eine Mutter immer sofort bereit sein einzugreifen. Die Betonung liegt auf “immer” und “sofort”.

 

Ein entspannter Tag

“Ich hatte so eine stressige Woche!”, sagt eine kinderlose Freundin zu einer Mutter und die Mutter lächelt und hört zu, wie ihre Traumwoche aussehen könnte… Viel zu viel Arbeit im Büro, Termin bei einem Friseur und dann noch zum Sport und zu einer Geburtstagsfeier einer Bekannten. Was wäre das für ein Freizeitangebot für eine Mutter! Statt dessen bezeichnet eine Mutter einen freien Tag so: Fenster putzen, Wäsche waschen und aufhängen, Socken sortieren, Lebensmittel einkaufen, Kinder beschäftigen, drei Termine ausmachen und abends fünf Minuten Haare waschen, bevor man ins Bett fällt. Und das Kind ist die ganze Nacht kein einziges Mal aufgewacht! Also war der freie Tag wirklich entspannend.

 

Endlich ins Büro

Während Kinder nach den Ferien traurig in die Schule gehen, hören alle Mütter innerlich die Korken knallen und zünden Feuerwerke an. Drei Tage im Pflegeurlaub mit einem Kind zu sein? Alle Arbeitgeber sollten dafür Feiertagszuschläge zahlen. Denn keiner bleibt freiwillig mit einem kranken Kind zu Hause. Und vor allem bedeutet so ein Pflegeurlaub für eine Mutter richtigen Stress. Die Person, die es PflegeURLAUB genannt hat, hatte fix keine Kinder. Es sollte eher Pflege-ohne-Pause-durchgehende-harte-Arbeit heißen. Ohne das Recht nervös zu sein, denn das Kind fühlt sich nicht gut und ein Mutterherz bemitleidet das kleine Wesen. Also heißt es zurückstecken. Schon wieder.

 

Zurückstecken und verzichten

Oh ja, das Lieblingsthema jeder Mutter: Wo endet ihre Pflicht und beginnt ihre Freizeit? Wie viel von dem, was eine Mutter für sich machen möchte, ist noch ok, wenn sie Kinder hat? Ab wann ist eine Mutter zu egoistisch? Und werden ihre Kinder psychisch gestört, wenn sie Vollzeit arbeiten geht, oder ein Mal in der Woche mit ihrem Mann ausgeht?Verletzt sie dadurch das Urvertrauen? Und was soll das eigentlich sein, dieses Urvertrauen? Aber das wichtigste kommt erst: Was will sie und was kann sie mit ihrem Gewissen vereinbaren?

Für viele schaut es ganz einfach aus: Mach worauf du Lust hast. ABER! Wer Rotz und Wasser heulende Kinder zu Hause lassen muss, um essen gehen zu können, dem vergeht oft der Appetit. Denn egal, wie viel eine Mutter schon aufgegeben hat, sie liebt diese kleinen Gestalten so unendlich, dass sie noch mehr aufgeben will.

 

Alle Fehler einer Mutter

Wenn eine Frau Mutter wird, wird ihre Entwicklung fortgesetzt. Man entwickelt sich ja bis zu einem gewissen Alter und dann ist man quasi fertig. Aber wenn man Kinder bekommt, wird diese Entwicklung wieder in Gang gesetzt. Man erzieht und wird erzogen. Man lernt viel Neues über sich selbst. Eine Mutter sieht plötzlich, wie viel Kraft sie hat. Was alles sie erledigen kann und dass man mit 39 Fieber nicht liegen muss. Aber vor allem lernt eine Mutter, wie viele Fehler sie am Tag macht. Und wie oft sie dadurch ihre Kinder zum Weinen bringt. Wenn sie zum Beispiel das Brot falsch schneidet. Oder das Essen auf einem falschen Teller serviert. Oder wenn sie ein Spielzeugauto falsch einparkt. Oder wenn sie dem Kind nicht erlaubt mit Hundekot zu spielen. Es gibt zahlreiche Gründe, die Kinder zum weinen bringen und für die eine Mutter verantwortlich ist.

 

Von Liebe und Verlust

Fassen wir also zusammen: Mutter zu sein ist eine Lebensaufgabe, die einen erfüllt. Mit Glücksgefühlen, mit Chaos und mit neuen Talenten. Eine Mama hat ihre Freiheit verloren, oder sie lebt sie nur begrenzt aus. Es ist wie in einer Gefängniszelle und trotzdem liebt eine Mutter jeden einzelnen Stab des Gitters am Fenster. Sie vergöttert ihre kleine Zelle gefüllt mit Liebe und Hilflosigkeit der Kinder. Beim Muttersein geht es nicht darum, was man aufgegeben hat, sondern darum, was man gewinnt.

Harte Zeiten und Trotzphasen übersteht jede Mutter mit ein bisschen Humor, ein paar Gläsern Wein und mit viel Jammern. Aber in Wirklichkeit würde eine Mutter mit niemandem tauschen wollen, denn sie ist der Mittelpunkt des Lebens ihrer kleinen Schätze. Sie ist und bleibt die wichtigste Person und egal, wohin das Leben ihre Kinder führt, wenn sie wieder Wurzeln brauchen, kehren sie zurück. Denn eine Mama gibt den Kindern Wurzeln, wenn sie klein sind und Flügel, wenn sie groß werden. Muttersein bedeutet ab und zu Verstand zu verlieren, dafür gewinnt man eine wahre Liebe. Denn Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.

 

Wir bei HONGi wünschen allen Mütter einen wunderschönen Muttertag und viel Liebe.

Text: HONGi / Bild: mohamed_hassan

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