Das Geheimnis des Gähnens: Was steckt wirklich dahinter?

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Plötzlich geht der Mund auf, die Augen zu und man hört nur ein “AH-OHAH”. Es ist nichts außergewöhnliches. Müde Menschen gähnen nun mal. Oder doch nicht? Woher kommt das Gähnen eigentlich? Was passiert dabei im Körper und warum sollte man dem Gähnen überhaupt Aufmerksamkeit schenken? 

Wenn ein Mensch gähnt, gehen alle davon aus, er wäre müde oder unausgeschlafen. Aber es ist viel komplizierter, als man bisher vermutet hat… Auch wenn der Ablauf des Gähnens bei allen Menschen ähnlich aussieht, sind die Ursachen dafür genauso vielfältig wie die Funktionen selbst.

 

Schön wach bleiben

Ist dir schon aufgefallen, wie oft deine Kollegen im Büro plötzlich anfangen zu gähnen? Die Erklärung ist nicht unbedingt die Müdigkeit! Das Gähnen ist nämlich ein Mittel, um unser Gehirn in anstrengenden Situationen wach zu halten. Das Gähnen, das meist rund sechs Sekunden dauert und oft mehrmals hintereinander geschieht, wird durch Veränderungen der Gehirnchemie ausgelöst und soll uns zur Wachsamkeit bewegen. 

Dies lässt sich auch bei Tieren beobachten. Was noch dazukommt, ist die ansteckende Wirkung des Gähnens. Denn auch diese hat einen Sinn. Auf diese Weise wird bei vielen Tierarten dafür gesorgt, dass alle Tiere aus einer Gruppe wachsam bleiben.

 

Falsch oder richtig?

Es sind aber auch viele Irrtümer im Umlauf, welche die Ursachen des Gähnens erklären wollen. So sollen Menschen dann gähnen, wenn sie nicht genug Sauerstoff im Körper haben. Auch als Zeichen der Empathie wird das Gähnen bewertet, weil es eben so ansteckend ist. Bei diesen vielen Vermutungen haben Forscher beschlossen, nach den richtigen Ursachen zu suchen. So wurden zahlreiche Studien mit Menschen und Tieren durchgeführt. 

Eine führende Meinung zur Frage, warum wir gähnen, ist, dass das Gähnen wichtig ist, um die Arbeitstemperatur des Gehirns aufrechtzuerhalten. Laut Andrew Gallup, Psychologen an der State University im US-Bundesstaat New York, kann das Gehirn leicht überhitzen. Dadurch verlangsamt sich die Reaktionszeit und die Gedächtnisleistung lässt nach. Und das bereits wenn die Temperatur des Gehirns nur um 0,1 Grad Celsius von der Idealtemperatur von 37 Grad abweicht. Das tiefe Einatmen kühlerer Luft soll also die Gehirntemperatur senken, indem das Blut abgekühlt wird, das zum Gehirn fließt.

Dies würde erklären, warum Menschen im Sommer mehr gähnen. Aber auch Angst und Stress sollen die Temperatur des Gehirns steigern. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum Menschen in Situationen gähnen, in denen man es nicht erwartet: Zum Beispiel Sportler bei wichtigen Wettbewerben. 

Hast du gewusst, dass…

…Babys und Menschen, die unter Autismus oder Schizophrenie leiden, sich nur schwer vom Gähnen anstecken lassen?

…viele Fallschirmspringer kurz vor dem Absprung gähnen?

… im Sommer mehr gegähnt wird?

…Dopamin das Gähnen begünstigen soll und sein Level morgens nach dem Aufwachen am höchsten ist?

…Menschen, die viel und länger gähnen, besonders intelligent sein sollen?

…fürs Gähnen auch Hunger verantwortlich sein soll?

…Gähnen als eine Nebenwirkung einer Entzugstherapie gilt?

Wenn du das nächste Mal also wieder den Drang zum Gähnen verspürst, denke daran, du musst nicht unbedingt sofort ins Bett laufen, oder dir Gedanken machen, ob du ausreichend geschlafen hast… Vielleicht bist du einfach nur gestresst oder sogar hochintelligent. 

Text: HONGi / Bild: Jude Beck

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